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Neujahrskonzert

VON HAMBURG ÜBER WANGEROOGE NACH WIEN

Es gibt für Musik-Professoren, die die halbe Zeit auf Wangerooge verbringen, schlechtere Orte als Wien oder Hamburg, um mit Frau und Hund den Jahreswechsel zu feiern. Diesmal verfolgte Christof Prick das traditionelle Neujahrskonzert auf dem Bildschirm. Wien, die Stadt der Musik, quasi auf der Couch im Wohnzimmer.

MOIN NR. 1 · 2020

Eigentlich wäre ich in Wien hautnah dabei gewesen«, erklärte Prick, der regelmäßig an der Wiener Staatsoper dirigiert und seit einigen Monaten die musikalische Leitung von »Zar und Zimmermann« sowie »Hänsel und Gretel« übernahm.

Der in Hamburg geborene Dirigent Christof Prick studierte an der Hochschule für Musik und Theater seiner Heimatstadt und wurde 1974, nach einer kurzen intensiven Anfängerzeit, als Deutschlands damals jüngster Generalmusikdirektor an das Saarländische Staatstheater Saarbrücken berufen. In gleicher Position war er auch von 1977 bis 1986 für das Badische Staatstheater in Karlsruhe und die dortige Badische Staatskapelle verantwortlich, ebenso wie ab 1993 für die Staatsoper Hannover und zuletzt bis 2011 für das Staatstheater und die Bayrische Staatsphilharmonie in Nürnberg.

Nicht nur in Österreichs, auch in Deutschlands Hauptstadt beeindruckte er mit seinem Können. Christof Prick dirigierte regelmäßig als Staatskapellmeister an der Deutschen Oper Berlin, an der Hamburgischen Staatsoper und leitete als ständiger Gastdirigent für fünfzehn Jahre zahlreiche Abende und eine jährliche Neueinstudierung an der Sächsischen Staatsoper in ­Dresden.

In den USA stand Christof Prick dem Los Angeles Chamber Orchestra und später ab 2001 für zehn Jahre dem Charlotte Symphony Orchestra als Music Director vor und war zudem regelmäßiger Gast am Pult der Metropolitan Opera in New York. Seit 20 Jahren nimmt er auch eine Professur für Dirigieren an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg wahr. In die »schönste Stadt Deutschlands« hat er auch seinen Wohnsitz verlegt.

Damit er näher bei Wangerooge ist. Er weiß: »Um fit zu bleiben, muss man natürlich etwas tun.« Auch dabei hilft ihm der mehrmonatige Urlaub auf Wangerooge. »Ich bade nicht nur im Meer und mache gerne ausgedehnte Strandspaziergänge, sondern schwimme auch täglich meine Bahnen im Freibad in der Oase« ist eins seiner Erfolgsgeheimnisse, wenn er die Insel besucht.

Auf W’ooge ist der auf den Bühnen der Welt gefeierte Star-Dirigent und Spezialist für das »deutsche Repertoire« (Mozart, Wagner, Richard Strauss oder Bruckner) dann ein Urlauber wie Tausende andere auch, die Seeluft, Sand und Meer genießen wollen.

Für einen langen Zeitraum leitete Christof Prick Arbeitsphasen, Konzerte und Reisen des deutschen Bundesjugendorchesters als dessen ständiger Dirigent und wurde zudem im Jahr 2001 von der Hochschule für Musik und Theater als ordentlicher Professor für das Hauptfach und die Meisterklasse Dirigieren seiner Heimatstadt Hamburg berufen.

Als ihn die MOIN-Reporter erstmals vor vier Jahren auf der Wangerooger Strandpromenade trafen, hatte Christof Prick gerade als Chefdirigent die künstlerische Leitung des Beethoven Orchesters Bonn übernommen.

Anfang 2020 hinterlässt der Musik-Professor einen zufriedenen Eindruck. Wien, Hamburg, Wangerooge. Darauf freut sich der vitale Dirigent der Meisterklasse. Was dem 73 Jahre jungen Opernchef auf der kleinen Insel fehlt? »Ein Fitnessraum mit modernen, funktionstüchtigen Geräten!«

Text: MANFRED OSENBERG

Fotos: Privat + Manfred Osenberg

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