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STRANDGUT

SCHATZSUCHER IM HERBST

Wenn die Blätter fallen … Was man so alles an unseren Stränden findet nach einem zünftigen Herbststurm – von der geheimnisvollen Flaschenpost bis zum seltenen Bernstein und der Auster.

MOIN NR. 5 · 2020

Darf man Strandfunde behalten? Muscheln, Steine und Fossilien dürfen nur in geringen Mengen für private Zwecke gesammelt werden. Dasselbe gilt für Sand. Viele Länder und Inseln verbieten die Ausfuhr sogar komplett.

Gehören Sie auch zur Spezies der Sucher und Sammler? Dann raus an unsere traumhaften Strände an Nord- und Ostsee! Jetzt ist die beste Saison für Urlauber und Einheimische, die Küste entlangzuwandern. Was diesmal wohl dabei ist? Vielleicht eine alte Flaschenpost? Ein bizarr geformtes Stück Treibholz, das origineller als jedes Designobjekt das Wohnzimmer schmücken wird? Oder ein Fossil, das Einblick in längst vergangene Zeiten gewährt, als Dinosaurier die Welt bevölkerten? Auf der Insel kommen am schnellsten die Muschelsammler auf ihre Kosten; vor allem Herzmuscheln, der Inbegriff von Strand und Urlaub, rufen quasi: »Nehmt uns mit!« Die maritimen Kostbarkeiten mit der geriffelten Oberfläche wecken Kindheitserinnerungen in jedem.

Denn: Haben wir uns nicht schon immer für alles Funkelnde begeistert? Genau deshalb verlieren wir nie die Freude daran, von Wasser Wind und Sand geformte und zu Edelsteinen polierte Glassteinchen zu sammeln, im englischen Sprachgebrauch »mermaid’s tears«, »Nixentränen«. Und wenn wir schon bei den Nixen sind – schon mal ein Nixentäschchen gefunden? Hierbei handelt es sich um Eikapseln von Rochen. Ja, es gibt unendlich viele schöne Steine. Wer mit Argusaugen unterwegs ist, findet vielleicht sogar einen Hühnergott, einen Feuerstein mit Loch, der geheimnisvolle Kräfte haben soll, versteinerte Seeigel oder Donnerkeile. Perfekte Mitbringsel oder ein Souvenir für die eigene Sammlung.

FLASCHENPOST

Immer mal wieder wird Flaschenpost angespült, die meisten drei bis fünf Tage, manche aber ein bis zwei Jahre unterwegs. Einmal wurde eine Ölsardinenbüchse aus dem Jahr 1982 frei gespült, ein anderes Mal eine Fakta-Spülmitteldose aus den 60er-Jahren. Beim Strandspaziergang muss man sich also über nichts wundern: Getreu dem Motto »Das Meer gibt’s wieder her« werden auch immer wieder rote Rosen angespült, wohl von einer Seebestattung. Schön und traurig zugleich. Bekanntlich wird nahe Wangerooge die Asche vieler Verstorbenen ins Wasser gelassen.

Wer suchet, der findet. In der Tat ist das Finden doch das eigentliche Highlight. »Ein erfolgreicher Suchprozess bedeutet immer noch Glück«, meint der Psychologe Christian Ambach. »Das Suchen selbst lehrt wichtige Fähigkeiten wie Konzentration, Frustrationstoleranz und Durchhaltevermögen. Dazu noch Bewegung – gute Gründe sich auf eine ausgiebige Schatzsuche zu begeben.«

Text: MANFRED OSENBERG

Fotos: Verena Eggert + DIETER REINHARD

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